'Tristitia' steht im Latein für 'Traurigkeit' und diese Traurigkeit kann der geneigte Hörer hier aus jeder Silbe und jedem Riff heraushören. Einflüsse aus Gothic sind genau so zu erkennen wie auch eine Nähe zu Candlemass.
Allerdings ist Sänger Thomas Karlsson in der Lage nicht nur einen guturalen Bariton, stark an Kirchenchoräle erinnernden, Gesang zu zeigen. Er präsentiert auch Black-Metal Schreie und Gekeife in Reinform. Diese gesanglichen Gegensätze sind Stilmittel und Alleinstellungsmerkmal zugleich.
Lyrisch bewegt sich die Traurigkeit im anti-christlichen. Leicht zu erkennen an Passagen wie dieser:
Praise your Lord,
And place all your trust
He decides who lives or die
Kiss the cross
You'll forget your sins (aus 'Kiss the Cross')
Zusammen ergibt sich eine gleichsam dunkel-schöne Mischung mit Momenten der Verzweiflung, welche jedoch zeitweise in Richtung der Extreme kippen kann, vor allem durch die passende Verwendung des Gesangs.
Als Stilmittel erwähnen sollte man auch die akustischen Gitarren (z.B. in 'Sorrow') ‒ jedoch immer im Einsatz der Dynamik der Stücke. Ein perfektes Beispiel ist der Doppelschlag, gleich zu Beginn des Albums. Aus den in 'Sorrow' aufkommenden Reminiszenzen an eine sterbende Schönheit folgt hart der Hammer mit 'Kiss the Cross'. Diese Interludien setzen immer wieder Kontrapunkte.
Tristitia können das Tempo auch etwas forcieren und dem eher Hard-Rock zuzuordnende Lead-Gitarren singen lassen ('Hymn of Lunacy'). Aber auch in diesen Momenten ist ganz klar, es handelt sich hier um Tristitia.
Das Artwork des Digipacks fängt die Stimmung gut ein, in Bronze-Tönen gehalten mit dem Bildnis einer Kaverne.
84 bis 144 bpm sind auf dieser Doom-Palette anzutreffen, aber mit starker Tendenz zu 90bpm.
Der Veröffentlichung wird vom IfDMQ die hohe Qualität bescheinigt.